SJphone

Für Internet-Telefonie unter Microsoft Windows oder gar Linux mittels SIP oder H.323 ist das SJphone der SJ Labs optimal geeignet.

SJphone von SJ Labs, Inc.Das SJphone ist ein leistungsfähiges, aber dennoch sehr intutiv zu bedienendes Softphone, mit dem man Voice over IP mittels SIP oder H.323 nutzen kann. Entwickelt wird dieses von den SJ Labs und kann dort auch von deren Homepage heruntergeladen werden. Das SJphone ist in der Basis-Version kostenlos, muss aber durch eine Registrierung per E-Mail aktiviert werden. Das lässt nun sicherlich viele zurückschrecken, funktioniert aber problemlos und zuverlässig, sensible Daten werden - abgesehen vom Namen und einer E-Mail-Adresse - keine erfragt.

Das recht schlanke SJphone ist beim Herunterladen etwa 3,7 MB groß, die im installierten Zustand auf knapp 5,5 MB ausgedehnt werden. Ich persönlich bevorzuge die etwas ältere Version v.1.60.289a vom 19. Juni 2005, die zwar etwas weniger Funktionalitäten besitzt (kein Jabber-Client und ein paar Optionen in den Einstellungen weniger), aber ansonsten auch den mir wichtigen und leicht benutzbaren Skin für die Oberfläche mitbringt. Die Skins bei SJphone verändern nämlich nicht nur die Farbgebung, sondern auch die Anordnung der Buttons maßgeblich. Diese etwas ältere Version funktioniert dafür zudem unter Microsoft Windows 2000, XP und Vista problemlos, was man von der aktuellen Version leider nicht behaupten kann. Als Benutzer eines Linux-Betriebssystems oder von Mac OS X auf einem PowerPC (ppc) kann man übrigens ebenfalls das SJphone verwenden, das sich sogar nahezu identisch mit dieser etwas älteren Version für Microsoft Windows verhält.

Die Funktionalitäten sollte man einfach einmal selbst durchprobieren und schauen, ob es einem gefällt bzw. ob man denn damit problemlos umgehen kann. Das einzige Manko ist vermutlich, dass das SJphone nur in englischer Sprache verfügbar ist.

Nachdem viele der größeren SIP-Anbieter leider recht sparsam sind, was die Daten für die Konfiguration ihres Dienstes in den SIP-Clients anbelangt, möchte ich hier noch auf die Konfiguration von sipgate und Arcor im SJphone eingehen. In jedem Fall muss ein neues Profil vom Typ "SIPProxy" in den Einstellungen angelegt werden.

Für sipgate nimmt man folgende Einstellungen vor: Unter der Registerkarte "SIP Proxy" trägt man im Feld "Proxy domain" den Server "sipgate.de" mit dem Port "5060" ein, die "User domain" ist ebenfalls "sipgate.de". Beim Optionsfeld "Register with proxy" muss ein Häkchen gesetzt sein, bei der Option "Proxy is strict outbound" daneben muss das nicht zwangsläufig der Fall sein. Die Option bedeutet, dass alle gewählten Telefonnummern ohne Ausnahme immer an den SIP-Server weitergeleitet werden. Dies kann störend sein, wenn man eine Internet-Telefonie ausschließlich über SIP und IP (also nicht über den SIP-Server) führen möchte. Es gibt wohl Benutzer, die dort das Häkchen setzen müssen, um sipgate normal nutzen zu können; bei mir ist das nicht der Fall.

Auf der selben Registerkarte sollte noch die Option "Unregister contact address only" abgehakt sein und das Feld "Proxy for NAT" sollte den Server "sipgate.de" mit dem Port "5060" enthalten. Unter der Registerkarte "STUN" sollte sich beim Optionsfeld "Use discovered addresses in SIP" ein Häkchen befinden und das Feld "Server Adress" sollte mit dem Server "stun.sipgate.net" und dem Port "10000" ausgefüllt werden. Der Benutzername hat bei sipgate die Form 1234567@sipgate.de, muss aber bei der Abfrage der Zugangsdaten lediglich als 1234567 angegeben werden. Wenn Sie nun testen möchten, ob das ganze funktioniert, können Sie z.B. ihre Voice-Mailbox mittels SJphone über die kostenlose Telefonnummer 50000 anrufen.

Für Arcor nimmt man in SJphone folgende Einstellungen vor: Bei der Registerkarte "SIP Proxy" trägt man im Feld "Proxy domain" den Server "Vorwahl.sip.arcor.de" ein, also z.B. "07152.sip.arcor.de" und anschließend den Port "5060"; die "User domain" ist lediglich "arcor.de". Bei den Optionsfeldern "Register with proxy" und "Proxy is strict outbound" muss beide Male ein Häkchen gesetzt sein - jedenfalls konnte ich keine Telefonate führen, wenn nicht sämtliche Wählversuche an den SIP-Server weitergeleitet worden sind.

Auf der selben Registerkarte sollte noch die Option "Unregister contact address only" abgehakt sein und das Feld "Proxy for NAT" sollte den Server "Vorwahl.sip.arcor.de" beinhalten, also wieder z.B. "07152.sip.arcor.de" und danach den Port "5060". Unter der Registerkarte "STUN" sollte sich beim Optionsfeld "Use discovered addresses in SIP" ein Häkchen befinden und das Feld "Server Adress" sollte mit dem Server "stun.arcor.com" und dem Port "10000" ausgefüllt werden. Der Benutzername hat die Form 0123456789@arcor.de, muss aber bei der Abfrage der Zugangsdaten lediglich als 0123456789 angegeben werden. Wenn Sie nun testen möchten, ob das ganze funktioniert, können Sie z.B. die kostenfreie Arcor-Sprache Testnummer unter 0800 5051810 anrufen.

Unabhängig davon kann es natürlich noch sein, dass Sie Ihren Router bzw. Ihre Firewall so konfigurieren müssen, dass SIP zugelassen wird. Dies hängt aber maßgeblich von den bei Ihnen eingesetzten Geräten und Software-Komponenten und deren Konfiguration ab und kann daher stark variieren.